unsexy & unsittlich

Ein Sandkorn für die Liebe

Der Versuch, Liebe in Worte zu fassen, ist ähnlich dem, Sandkörner an einem Strand zu zählen.

Liebe, Angst, Sandkörner, Literatur(c) Anna H.

Der Versuch, Liebe in Worte zu fassen, ist ähnlich dem, Sandkörner an einem Strand zu zählen. Ich könnte mein ganzes Leben dem Zählen widmen, ich wäre dem Ergebnis nicht näher, als hätte ich bei zehn aufgehört. Literatur, Musik, Kunst – unzählige Versuche, der Liebe eine Form zu geben, und doch: Liebe kann man nicht greifen, nicht erklären und schon gar nicht steuern. Und weil man sich eben nicht aussuchen kann, wen man liebt, gibt es die Romeos & Julias dieser Welt. Denn wenn man liebt, wirklich liebt, hört man auch nicht mal eben damit auf. Selbst wenn die Vernunft dagegen spricht oder fast schon schreit: wenn das Herz entschieden hat, hat das Herz entschieden.

A true love story never ends. 

Das ist der Stoff, aus dem sämtliche Hollywood Blockbuster gemacht sind; es ist aber auch derselbe, der dafür sorgt, dass Psychologen ihr Geld verdienen. Denn eigentlich gibt es nur zwei Gefühle auf der Welt:  Liebe & Angst. Dieselbe Kraft, aber verschiedene Richtungen. Der Mensch an sich ist eben ein Idiot. Weil er so viel Angst hat vor der Liebe; weil wir ewig suchen, statt einfach mal zu finden. Optimierungswahn bis zur Selbstzerstörung. Uns geht’s so gut, wir haben Zeit für so was. Da draußen könnte schließlich noch was Besseres warten – halten wir uns deswegen doch bitte erst mal alles offen. Und ich frage mich: was ist denn so schlimm daran, sich vervollständigen zu lassen, solange es nicht vollständig ist?I want you to complete me, but not completely. Bereicherung statt Einschränkung, dafür kann man sogar mal verzichten, auch wenn das paradox klingt.

Deshalb sage ich: Zum Teufel mit der Angst!

Was kann uns schon passieren? Am Ende haben wir ja doch nur zehn Sandkörner gezählt.

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