untief

Heute in „Schlösser der Liebe“…

oder Valentinstag: Schließe, was sich ewig bindet

(c) Jules

„Du bist mein, ich bin dein, dessen sollst du gewiss sein.

Du bist eingeschlossen in meinem Herzen,

verloren ist das Schlüsselein:

Du musst auch immer drinnen sein“ –

 

– sprachs einst verliebt im Mittelalter. Heute sind wir da schon moderner: Längst wird das alles besiegelnde Herzschloss nicht mehr romantisch erdichtet, sondern preiswert (aber natürlich nicht minder romantisch) gekauft, graviert und ans nächstbeste Gestänge gehängt. Zu tausenden bevölkern die Eisen gewordenen Liebesbeweise mit rostender Beständigkeit  Brücken, Treppen, Pfeiler und Laternen rund um die Welt; treiben Paare zu Hochgefühlsausbrüchen, Touristen zu Selfie-Strecken und Bürgermeister zur Verzweiflung. Tatsächlich ist der Brauch, ein Schloss anzubringen und den Schlüssel zum Zeichen der ewigen Liebe wegzuwerfen oder in den Fluten zu versenken aber kein neuer.

Woher die Tradition  stammt,  ist zwar nicht bekannt. Eine Hypothese besagt aber, dass sie auf die Absolventen der Sanitätsakademie in Florenz zurückgehen könnte. Es heißt, die Absolventen sollen am Ende ihrer Ausbildung die Schlösser ihrer Spinde am Gitter des Ponte Vecchio befestigt haben und damit Vorbild für die Liebesschlösser an der Milvischen Brücke in Rom gewesen sein. Auch  der Roman Tre metri sopra il cielo (1992) von Federico Moccia soll seinen Anteil an der Verbreitung des Brauches gehabt haben. Tatsächlich führten die  Schlösser mancherorts bereits zu einstürzenden Laternen (Rom) oder Brücken (Paris) sowie Verboten mit Geldstrafen in Tausenderhöhe  (Venedig).  Auch in Innsbruck sind die Schlösser unter Verliebten bis heute sehr gefragt. An der Unibrücke oder an der Holzbrücke am Rennweg sind wir auf eine bunte Vielfalt gestoßen…

Das Klassische – sicher, unaufgeregt, zeitlos

(c) Jules

Das Alte – beständig seit „Western Germany“ noch Schlösser produzierte

(c) Jules

Das Rote – Ausdruck mit Stil

(c) Jules

Das Verspielte – „Liebe ist…“

… wenn du z.B. deinem Mann in den 1960ern einen Cartoon zeichnest, dieser ihn heimlich an die Los Angeles Times schickt und dich damit als Kim Casali mit „Liebe ist…“ weltberühmt macht ;)…

(c) Jules

Das Flexible

..nach dem Motto: „Schatz, wer braucht heute noch Schlüssel – wir vergessen einfach den Code…vorübergehend…“

(c) Jules
(c) Jules

Das Persönliche

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Das Spruchreife – wenn Name und Datum nicht ausreichen

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Das Politische

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Das Zweisame – oder Rudelbildung am Brückengeländer

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last but not least – das Fotogene (unter Anwendung gängiger Privacy-Schutz Methoden…)

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